Es sprudelt…

Wer heute um den Werratalsee spaziert oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann einem ganz besonderem Spektakel zuschauen – Fontänen im und am Wasser. Blaue Fahrzeuge des THW sortieren sich um den See. Auch an den Stegen des WSSC finden sich zwei Fontänen von insgesamt sechzehn. Organisiert wurde das Vorhaben der anmutenden Seebelüftung durch den ASV, den Angelsportverein Eschwege e.V.. Auch einige Mitglieder des DLRG beobachten das Sprudeln.

Fontänen können zur Belüftung von Seewasser in Teichen, Seen und anderen Gewässern eingesetzt werden, um Sauerstoff in das Wasser einzuführen. Dies kann insbesondere in Situationen, in denen ein niedriger Sauerstoffgehalt im Wasser vorliegt, wie beispielsweise bei warmem Wetter, oder einer übermäßigen Blaualgenblüte.

Blaualgen sind eine Form von Cyanobakterien, die in stehenden oder wenig bewegten Gewässern wachsen können und in der Lage sind, schädliche Toxine zu produzieren. Eine übermäßige Vermehrung von Blaualgen kann zu einem Sauerstoffmangel im Wasser führen, da diese Algen bei ihrem Wachstum Sauerstoff verbrauchen und gleichzeitig Toxine freisetzen, die schädlich für Fische und andere Wasserorganismen sein können. So wurde sowohl von den Anglern, als auch von den WSSClern ein erstes Fischsterben beobachtet. Diese gezielt durchgeführte Aktion soll nun eine Besserung bringen.

Fontänen bewegen das Wasser an die Oberfläche und fördern den Gasaustausch zwischen der Atmosphäre und dem Wasser. Dies erhöht den Sauerstoffgehalt im Wasser und bietet den Fischen eine bessere Sauerstoffversorgung.

Durch die Bewegung des Wassers können Fontänen auch dazu beitragen, Blaualgenkolonien zu zerstreuen. Dies kann das Wachstum der Algen eindämmen und die Ausbreitung von Algentoxinen reduzieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die alleinige Verwendung von Fontänen möglicherweise nicht ausreicht, um das Blaualgenproblem vollständig zu lösen. Eine umfassende Gewässermanagementstrategie, die auch die Reduzierung von Nährstoffeinträgen (z. B. aus Düngemitteln) und die Überwachung der Wasserqualität umfasst, ist in der Regel erforderlich, um Blaualgenblüten effektiv zu kontrollieren und den Fischbestand zu schützen.

Danke an die engagierten Vereinsmitglieder des ASV für das lösungsorientierte Vorgehen.

„Hilfe, Hilfe!“ – „das ist eine Übung!“

DSCN6872Es ist der 6. Mai, ein Tag ohne viel Sonne, kein Regen, wenig Wind… am Steg des WSSC hat sich eine gut gelaunte und hochmotivierte Truppe versammelt, um gemeinsam Rettungsmanöver auf dem/der See zu trainieren. Unterstützung erhalten die WSSC-ler dabei vom DLRG, Ortsgruppe Eschwege-Wanfried e.V..

Guido Körber, der zweite Vorsitzende des WSSC Eschwege, begrüßt die Vereinsmitglieder und bittet unmittelbar im Anschluss daran die Interessierten auf den Steg.

Als Schulungsboot steht das Vereinstrainingsboot „Dietemann“ zur Verfügung. Nach einer Einweisung in die Handhabung und Technik übernimmt Rainer Gliemroth vom DRLG. Anschaulich und praxisnah werden Rettungsmittel vorgestellt und die Details einer wirkungsvollen Rettungsaktion besprochen und erklärt. Doch es bleibt nicht allein bei der Theorie. Die ersten zwei, die eine Rettungsaktion trainieren dürfen, sind Jörn von Specht und Mark Körber vom WSSC. Beide haben bisher nur das Boje über Bord – Manöver trainiert, heute wird es ernst. Hierfür stehen zwei mutige DLRG-ler zur Verfügung: Kim Götting und Leon Senviratne, beide gut verpackt in Neopren, denn die Wassertemperatur ist weit entfernt von Wohlfühlen und Badespaß. Gecoacht werden die Retter ruhig, zurückhaltend und besonnen von Rainer Gliemrot, der mit an Bord ist.

Das Boot legt fachmännisch vom Steg ab und schon nach kurzer Zeit verlässt Leon Senviratne das Boot über Steuerbord… „Hilfe!, Hilfe!“ – „das ist eine Übung“ hallt es über den See. „Mann über Bord an Steuerbord“, hört man den Bootsführer, der Motor wird ausgekuppelt, das Steuer eingeschlagen, die Rettungsaktion läuft, und schon nach kurzer Zeit befindet sich Leon „gerettet“ zurück an Bord. Erstaunte Spaziergänger verfolgen die Aktion von Land aus… , …als nächste wird Kim Götting gerettet. Trainiert wird das Retten nicht nur vom Boot aus, sondern auch von Land. Alles läuft planmäßig und so sind alle am Ende so zufrieden, dass der Tag beim gemeinsamen Grillen ausklingen kann…

Text und Moderation: Jörn E. von Specht; Fotos: Thomas Eckert